Der chinesische Pavillon am Teich – Episode 2 – (Teil 2 von 3) // (engl/chin)

Der chinesische Pavillon

Sie stellte die Vase auf einem etwa hüfthohen Podest in der Ecke hinter dem langen Tisch ab, – grade noch knapp am Rand meines Sichtkreises.
Nun aber beschäftigte sie sich ausdauernd damit, sie in eine ganz bestimmte Stellung zu rücken.

Ich brauchte eine ganze Weile, bis ich merkte, daß sie währenddessen ständig kurze Seitenblicke in eine mir verborgene Ecke des Raums warf und ich vermutete bald, dort müsse ein anderes Objekt stehen, auf das sich die Stellung dieser Vase beziehen musste .. vielleicht eine ebensolche, die schon vollkommen richtig stand.
Schließlich trat sie dann aber doch einen Meter zurück – betrachtete ihr Werk und verglich es nochmal gründlich mit dem das ich nicht sah.
Erst dann ging sie mit leeren Händen auf demselben Weg quer durch den Raum zurück.
In diesem Moment klopfte oder trommelte ich mit den Fingerspitzen gegen das Glas vor meiner Nase.

Sie hörte mich – hielt an – schaute in meine Richtung. Ich glaube, ich machte irgendeine Geste mit der Hand.
Sie kam herüber und öffnete die Tür, die nicht abgeschlossen war.
Ich frage: “Haben Sie heute geschlossen?” – Vielleicht sagte ich auch: “Haben Sie heute trotz des Regens geöffnet?”. Ich weiß nicht mehr.
Ihrer Antwort – an die ich mich jedoch ganz sicher erinnere – ist nicht zu entnehmen, welche Frage es war. Es spielt ja eigentlich auch keine große Rolle.

Sie sagte: “Sie wollen hereinkommen?” und trat schon mal zur Seite.
Ich sagte “Ja” und trat ein.

Es ist ja vielleicht viel schwerer, in einem vollkommen leeren Lokal einen Platz zu wählen als in einem brechend vollen. Oder es ist es vielleicht nur für mich.
Mir fiel kein Grund ein, weshalb ich mich für einen bestimmten Stuhl entscheiden sollte, umkreiste währenddessen ein paar der kleineren Tische und setzte mich dann sozusagen im Blindflug auf irgendeinen.

Kaum spürte ich aber die ungepolsterte Sitzfläche unter mir, überkam mich die Eingebung,- bzw. die Panik -, eine ganz falsche Wahl getroffen zu haben und damit gleich etwas Unverzeihliches getan zu haben, aus dem mir im weiteren Verlauf meines Aufenthalts Strafe und Schmerz entstehen würde.
Musste dann aber doch fast lachen über die Schlußfolgerung daraus: auf dem Platz daneben hätte sich mein Schicksal unfehlbar ins Goldene gewendet!
Glaubte trotzdem daran.

Die Kellnerin kam mit derselben Plastikkarte herbei, die ich von meinem ersten Besuch schon kannte. Ich nahm eigentlich nicht an, daß sie mich wiedererkannte.
Kaum hatte ich den Blick von ihr abgewendet, war sie schon wieder verschwunden.

Ich spielte mit dem Gedanken, die Geste vom letzten Mal zu wiederholen: den Finger auf eine beliebige Zeile in der Karte zu legen und sie ihr so zu zeigen. Daran würde sie sich erinnern müssen.
Was erhoffte ich mir davon? Ich ließ es bleiben.

Ich schaute mich nach ihr um. Sie war nicht zu sehen.
Ich rief ein fragendes ‘Hallo’ in Richtung des Durchgangs hinter der Theke, wo sich vermutlich die Küche befand.
Sie erschien dann so rasch, als habe sie knapp um die Ecke gestanden oder diese Küche war so klein, dass ein Schritt genügte, sie zu durchqueren.

Ich sagte, als sie an meinem Tisch stand, ‘der Tee vom letzten Besuch hätte mir nicht sehr geschmeckt .. ob sie mir heute einen andern empfehlen wolle’.
Sie zögerte praktisch nicht mit ihrer Antwort, “Der Ooolong ist sehr gut! Sehr selten und gut! .. Heißt auf deutsch: Schwarzer Drache”.
Ich sagte, ich vertraue ihr hier und sie ging weg.

Weder wußte ich selber noch im geringsten was ich Tage zuvor dort getrunken hatte – bzw. nach dem ersten Schluck stehengelassen hatte . – . noch nahm ich an, sie würde sich selber im entferntesten daran erinnern ..

Was sie mir dann brachte, schmeckte mir genausowenig wie der andere Tage zuvor .- Ich hätte aber nicht behaupten können, es wäre derselbe .. leider ist meine Geschmacksempfindung ziemlich unzuverlässig.

Deshalb kam ich aber leider fast zwangsläufig auf die Vermutung, sie habe mir wirklich genau denselben wie beim letztenmal serviert, weil dessen Ablaufdatum bevorstand und die Vorräte davon noch schnell verkauft werden mussten.
Verachtete mich natürlich sofort für diesen Verdacht.

Die chinesische Kellnerin kam plötzlich ganz unerwartet an meinen Tisch. Sie hatte vielleicht die ganze Zeit mein Mienenspiel beobachtet.
Fragte dann ganz neutral, ob mir diese Sorte geschmeckt habe.
Ich sagte, ‘ich werde mich wahrscheinlich nie zu einem Tee-Kenner und Tee-Trinker entwickeln’ ..
Sie sagte darauf garnichts. Schaute mit ihren chinesischen Augen auf mich herunter.

Ich sagte, daß ich vor ein paar Tagen schon mal hiergewesen sei. Am Tag als die Hochzeitsfeier des chinesischen Brautpaars wegen eines Unfalls ausfallen musste.
Ich hätte mit ihr deswegen auch ein paar Worte gewechselt. Habe dabei vielleicht etwas gesagt, was irgendwie unpassend oder vielleicht sogar beleidigend gewesen sei.

Sie sagte, ‘ob ich deswegen heute wiedergekommen sei?’
Ich sagte: ‘ Ja. Wegen dieser Sache und einer anderen.’
Sie fragte zurück, ‘was diese andre Sache denn sei’.

Ich sagte, es sei mir ein bißchen unangenehm, darüber zu sprechen.
Sie sagte, ‘sie wünsche mir noch einen schönen Aufenthalt’, legte den Bezahl-Bon für meinen Tee vor mich hin und machte sich auf den Weg zurück in die Küche.

Bevor sie ganz verschwunden war, rief ich ihr hinterher: “Warten Sie bitte einen Moment! – Ich muß Sie etwas Wichtiges fragen!”

Sie blieb stehen, drehte sich um.

Ich sage, ‘Ich hätte vor ein paar Tagen in betrunkenem Zustand eine ziemlich dumme Wette mit einem Bekannten abgeschlossen’ ..
Sie fragte, – ob ich sicher sei, ihr davon erzählen zu wollen?
Ich sagte, – es sei mir sehr wichtig’.
Sie fragte, “Worum ist es bei dieser Wette gegangen?”
Ich sagte: “Ich habe zufällig einen Bekannten aus vergangenen Zeiten wiedergetroffen und mich überreden lassen, mit ihm in eine Bar zu gehen. – Obwohl wir uns nie sympathisch gewesen waren. Er mir eigentlich seltsam widerwärtig. Was er in mir sah, wußte ich nicht, vermutete aber ähnliches. Wieso er nach so langer Zeit irgendeinen Sinn darin fand, mit mir trinken zu gehen, wußte ich auch nicht. –
Vielleicht bin ich nur mit ihm gegangen, um das herauszufinden.”

_____ Fortsetzung folgt _________


__english 99% rbtx)__

The Chinese Lake Pavilion – Episode 2 – (Part 2 of 3)
She placed the vase on an about waist-high pedestal in the corner behind the long table, just near the edge of my sight.
But now she was persevering to put her in a very definite position.
It took me quite a while until I realized that she was constantly throwing short pages into a hidden corner of the room, and I soon suspected that there must be another object to which the position of this vase had to relate , Which was already quite right.
At last, however, she stepped back a few yards-looked at her work, and compared it thoroughly with that which I did not see.
It was not until then that she walked back empty-handed on the same way across the room.
At that moment, I tapped my drums with my fingertips against the glass in front of my nose.
She listened to me – stopped – looked in my direction. I think I made some gesture with my hand.
She came over and opened the door, which was not closed.
I ask, “Have you closed today?” – Perhaps I said, “Have you opened today despite the rain?”. I do not know anymore.
Your answer – which I certainly do remember, however – can not be inferred from what question it was. It does not actually play a big role.
She said, “You want to come in?” And has already stepped aside.
I said “Yes” and entered.
It is perhaps much more difficult to choose a place in a completely empty place than in a crowded one. Or maybe it is just for me.
I had no reason why I should decide for a particular chair, circled a few of the smaller tables, and then put me in a blind flight, so to speak, on some.
As soon as I could feel the unpadded seat under me, the inspiration, or the panic, came to me, had made a very wrong choice, and so I had done something unforgivable, which gave me pain and pain in the course of my stay would.
But then I must almost laugh at the conclusion: in the square next to it, my fate would have undoubtedly turned into the golden one!
Still believed in it.
The waitress came up with the same plastic card I knew from my first visit. I really did not accept that she recognized me.
As soon as I had looked away from her, she had already disappeared.
I played with the idea of ??repeating the gesture from the last time: placing the finger on any line in the card and showing it to her like that. She would have to remember that.
What did I hope? I left it.
I looked around for her. She could not be seen.
I called a questioning ‘hello’ in the direction of the passage behind the counter, where probably the kitchen was.
She then appeared as quickly as if she had stood just around the corner or this kitchen was so small that one step was enough to cross it.
I said, when she was standing at my table, ‘the tea of ??the last visit would not have tasted very much to me.
She practically did not hesitate with her reply, “The Ooolong is very good! Very rare and good! .. Hotter in German: Black Dragon “.
I said, I trust her here and she went away.
Neither did I know in the least what I had drunk days before – or after the first sip had left. -. Nor did I suppose she would remember her remotely.
What she brought to me then tasted like the other day before. But I could not say it was the same. Unfortunately, my sense of taste is quite unreliable.
So, unfortunately, I almost came to the presumption that she had served me exactly the same as last time, because its expiration date was imminent and the supplies of it had to be sold quickly.
Of course, immediately despised me for this suspicion.
The Chinese waitress suddenly came to my table quite unexpectedly. Perhaps she had been watching my play of games all along.
Then asked completely neutral, if I liked this variety.
I said, ‘I’ll probably never develop to a tea connoisseur and tea drinker’.
She said nothing about it. Looked down at me with her chinese eyes.
I said I had been here a few days ago. On the day the wedding ceremony of the Chinese bride and groom was canceled due to an accident.
I would have exchanged a few words with her. Did perhaps say something that was somehow inappropriate or perhaps even offensive.
She said, ‘Did you come back today for this?’
I said yes. Because of this thing and another reason. ‘
She asked back, “What other reason?.”
I said it is a bit unpleasant to talk about it.
She said, ‘I wish you a nice stay’, put the receipt for my tea in front of me and went back to the kitchen.
Before she had completely disappeared, I called her: “Please wait a moment! I must ask you something important!”
She stopped, turned around.
I said: ‘I had made a pretty stupid bet with a friend a few days ago in a drunken state.’
She asked, “Would I be sure to tell her about it?”
I said it was very important to me.
She asked, “What was it about then?”
I said, “I happened to meet an acquaintance from the past, and he persuaded me to go to a bar with him. – Although we had never been sympathetic to each other. He always was strangely repulsive to me. What he saw in me I did not know, but suspected something similar. Why, after such a long time, he found any point in drinking with me, I did not know. –
Maybe I just went with him to find out. “
_____ Sequel follows ________


___chinese 110 rbtx____

池塘中國館 – 第2集 – (第2部分,共3部分)//(engl / chin)

她把一本關於齊腰深的長桌子後面角落裡掉底座花瓶 – 仍然只是短期我的視野圈的邊緣。
但現在她努力工作,把她放在一個非常具體的位置。

我花了一段時間,直到我意識到,她在此期間,不斷拋出短期的目光在我的房間的隱蔽角落,我猜很快,必須有另一種對象,不得不涉及這個花瓶..的位置可能類似那是完全正確的。
最後,她退了一步,但是一米 – 看著她的工作,再次與我沒看到的徹底比較。
只有這樣,她才以同樣的方式空手而歸。
那一刻,我用指尖拍打或敲打著我鼻子前的玻璃杯。

她聽到我 – 停了下來 – 看著我的方向。我想我用手做了一些手勢。
她過來打開門,門沒有上鎖。
我問,“你今天關門了嗎?” – 也許我說,“儘管下雨,你今天開門了嗎?”我不記得了。
她的答案 – 我當然記得 – 不清楚它是什麼問題。它實際上並不重要。

她說,“你想進來嗎?”然後走到一邊。
我說是,然後進入。

在一個完全空虛的地方選擇一個地方比在一個完整地方選擇一個地方要困難得多。或許它只適合我。
我注意到沒有原因之一,我應該選擇一個特定的椅子,盤旋在此期間,一些較小的表,然後坐了下來,因為它是在飛行的任何盲區。

但只要我覺得未填充座位下我,對我的啟發 – 或恐慌 – 我們已經做了一個非常錯誤的選擇,因此也等於做了不可原諒的,我從中收取懲罰和痛苦在我逗留的過程會。
然後有但是從它的結論幾乎笑:在廣場旁邊我的命運將不可避免地變成了金色!
仍然相信它。

女服務員帶著我第一次訪問時已經知道的塑料卡。我沒想到她會認出我。
我一直避開她的眼睛,而不是她再次消失。

我想重複最後一次的手勢:把手指放在地圖上的任何一條線上並像這樣向她展示。她必須記住這一點。
我希望什麼?我讓它留下來。

我四處尋找她。她不可見。
我打電話向櫃檯後面的通道方向問了一個’問候’,那裡可能是廚房。
然後她盡快出現,因為他們剛剛一直站在街角或這個廚房是很小的一步,足以穿過它們。

我說,當她站在我的桌子,“從上次訪茶就不用我非常嚐到了..如果她今天會推薦一個不同的我。”
她毫不猶豫地回答說:“歐龍非常好!非常罕見和好! ..讀德語:黑龍“。
我說,我相信她,她走開了。

我至少也不知道自己在幾天之前喝過什麼 – 或者在第一口喝完之後離開了。 – 。我也不認為她遠程記得它。

他們然後把我帶到了我的口味任何超過早先的其他日子.-但我不能說這將是相同的..不幸的是我的味覺是非常不可靠的。

因此,我不幸來到幾乎不可避免的,它有我真的就像上次提供服務,因為過期日期是迫在眉睫,它必須迅速售出但庫存相同的假設。
當然,我立刻鄙視這種懷疑。

中國女服務員竟然意外地來到我的餐桌旁。她可能一直在看我的臉。
然後問我很中立,如果我嚐到了這種壓力。
我說,’我可能永遠不會成為一個茶鑑賞家和茶飲者’。
她什麼都沒說。用她的中國眼睛看著我。

我說我幾天前來過這裡。由於意外事故,中國新婚夫婦的婚宴必須取消。
這就是為什麼我和她交換了幾句話。我可能會說某些不合適甚至是侮辱的話。

她說,“這就是我今天回來的原因嗎?”
我說,’是的。因為這件事和另一件事。
她回答說,’這是另一回事?’