“Ich bin der persönliche Taxifahrer des Todes”. “I am the personal taxi driver of death” engl.dwnsts.rbtx.

Eine gegen Ende hin immer lächerlichere aber zunehmend auch romantische Geschichte ohne Happy End.

Seit er vor unerinnerbar langer Zeit in mein Taxi gestiegen ist und mir sein Ziel genannt hat, bin ich unsichtbar für alle andern Fahrgäste.
Niemand winkt mich mehr an den Straßenrand. Auch wenn ich direkt zu einem Menschen hinfahre, der spät in der Nacht den Arm herausstreckt übersieht derjenige mich und rennt zu dem Kollegen
der knapp hinter mir angefahren kommt .. Bzw. Kann ich eigentlich schon lange nicht mehr sagen, dass ich “Kollegen” habe.

Ich habe es auch schon lange lange aufgegeben sinnlose Versuche zu unternehmen, in die normale Taxifahrer-Welt zurückzukehren.

Oft habe ich mich gefragt, ob ich meinem Schicksal hätte entgehen können, wenn ich mich beim erstenmal geweigert hätte, ihn zu transportieren.
Zwar glaube ich nicht, dass ich erkannt hätte, wer er war, wenn ich ihn gesehen hätte ….
Aber immer wieder glaube ich mich an einen sich regenden Abwehr-Instinkt zu erinnern, der mir über den Rücken gekrochen ist, als er hinter mir die Tür aufzog ..
Ich hätte spontan danach handeln .. aufs Gaspedal treten und ihm davonfahren sollen ..

Übrigens glaube ich seit langem, auch das ist eine Illusion .. – Ich hatte keine Chance.

Mir war aber fast sofort klar, dass etwas nicht wiedergutzumachendes passiert war ..
Mein Taxi fuhr los, ohne dass ich es mit meinen gewohnten Griffen und Bewegungen in Gang gesetzt hätte ..
Es schien genau zu wissen wohin die Fahrt ginge und das Lenkrad drehte sich durch alle uns begegnenden Kurven und Kreuzungen diesem mir unbekannten Ziel entgegen.

Ich verfiel natürlich in Panik .. begriff zuerst garnichts .. Wandte mich meinem Fahrgast zu ..
Da fing das Begreifen so langsam an .. da war niemand zu sehen .. Weder in meinen Augen noch im Rückspiegel tauchte jemals das geringste Zeichen und Anzeichen dieses Beifahrers auf ..
Ich versuchte den Wagen mit allen Mitteln die ich sonst hatte, zu stoppen ..
Aber obwohl ich Hand- und Fußbremse bis zum äussersten strapazierte,- .. mein Taxi tat nicht nur als bemerkte es das nicht und fände Wege diese Anstrengungen abzuwehren – es bemerkte es wirklich nicht ..
.. Das war jedenfalls was ich schließlich einzusehen begann ..

Und das ist seitdem der Status Quo ..
Niemand als der Tod steigt in mein Taxi ein .. Und mit mir am Steuer geht es zu den Orten an denen er sein verfluchtes Geschäft an Menschen und Tieren und allen Lebewesen verrichtet ..
Ohne dass ich die kleinste der Bewegungen mache, die ein Auto sonst in Bewegung setzen ..

Hin und wieder habe ich – mehr aus Scham und Schuldbewusstsein als aus Widerstandswillen — versucht mein Taxi irgendwo in abseitige Fernen zu lenken .. es auf Irrwege zu schicken ..
Wie wild ich aber auch immer wieder am Lenkrad kurbelte .. Welche absurden Strecken und Wege ich auch wählte ..
Nichts davon änderte an unserer Fahrt und dem Ende desjenigen zu dem mein Fahrgast unterwegs war das Allergeringste …
Der Tod steuerte mein Taxi genau dahin wo er es haben wollte .. Und da kamen wir am Ende an .. Wie auf einer geraden Linie gezogen .. Durch alle Hindernisse und Abwege hindurch die ich auf den Weg zu legen versuchte ..

Ich gab diese sinnlosen Unternehmungen irgendjemand retten zu wollen dann auch sehr schnell auf.
Nichts habe ich bewirkt .. Niemand die Ankunft meines Fahrgastes erspart oder um ein Geringes hinausgezögert ..

Belastet habe ich bei jeder Fahrt mein Gewissen, wessen Helfershelfer ich war!! .. Ohne eigenes Zutun! .. Das war am Ende völlig egal .. Schuldlosigkeit erkaufte ich mir dadurch nicht!

Hätte ich nicht einfach mein Taxi verlassen können in einem Moment wenn dieser unsichtbare aber um so tödlichere Fahrgast draussen irgendwo seiner Arbeit nachging?!

Als hätte ich das nicht hundertmal .. tausendmal versucht !!
Zu tun als sei ich der gewöhnliche Taxifahrer wie zuvor: In einer Pause zwischen zwei Fahrten an einem Imbiss-Wagen zu stehen wie irgendein anderer von einem kleinen Hunger überfallene Passant und mit dem Mann der die nächsten Würste auf die Hitzeplatte legte über die Schlagzeile des Tages oder die Qualität der Konkurrenz zu reden.

Aber nirgendwo anders führte mich mein Weg zurück als zu diesem verdammten Taxi, das ich mir in einem verhängnisvollen Moment meines Lebens als meinen Beruf, mein Verdienst- und Überlebensfahrzeug gewählt hatte!! .. – Das mich schließlich in ein unzerstörbares Schicksal als unfreiwilliger Taxifahrer des Todes geführt hat !!

Seitdem ich zu diesem verdammten Schicksal dazu verurteilt bin, frage ich mich, wieso ich es sein mussste .. Wieso er sich von den abertausenden Taxifahrern auf der Erde gerade mich ausgesucht hat ..
Bzw. sollte die allererste Frage ja lauten wieso einer wie er überhaupt einen Taxifahrer braucht!! ..
Er kennt doch die Wege überallhin ..
Und bräuchte doch niemand der ihn dorthin befördert ..

Wieso sucht er sich also einen Taxifahrer aus der ihm dabei Gesellschaft leistet .. die Gesellschaft eines Lebewesens !!..
Das muss doch .. das kann doch nur eine ganz besondere Strafe sein !! Es gibt aber doch bei Gott weit größere Untäter auf der Welt als mich!!!

Womit habe ich mir diese jahrhundertelange Tortur also verdient ?! ..
Ich gehöre doch eigentlich ganz einfach zu seinen Opfern .. denen die er wegräumt .. die er der Asche und Erde zuführt ..
Warum darf ich keins dieser Opfer sein?!

Er .. der hinter mir sitzt .. – der alle Antworten auf meine Fragen hat .. äussert sich nicht ..
bzw. vermute ich sowieso, sowas zufälliges und beschränktes wie unsere Sprache gehört nicht zu seinem Vokabular.

Welche Eigenschaften sieht er in mir, die mich für seine Gesellschaft, seine Nähe geeignet und angenehm machen?

Ich kann nichts anderes tun als diese sinnlosen Fragen stellen !! .. Und ich weiß nicht einmal ob es die richtigen Fragen sind .. Ob es andere gibt .. auf die eine Antwort .. eine Antwort wenn auch nicht in Worten .. erfolgen .. mir irgendwie unter die Augen – in den Körper dringen könnte!! ..

Eines Tages aber fiel mir in meinen Selbstgesprächen plötzlich wirklich eine Frage ein die alle andern eigentlich auf den Kopf stellte ..

Wenn der Tod darauf verfallen war, mich als seinen Taxifahrer auszuwählen, musste er doch vor mir andere gehabt haben ..
..
Wieso hatte er die verloren? –
Es war ja kaum vorstellbar, dass er sie eines Tages einfach weggemäht hatte wie seine andern “Kunden” ..
Ihre Schuld konnte ja nicht größer werden während sie in seinem Dienst standen…

Also ..
Es war ihnen vielleicht gelungen sich aus diesem Dienst zu entfernen!! .. Und selbst ER konnte sie nicht zurückholen!!

Wie hatten sie das geschafft?! ..
Sie hatten einen Ausweg gefunden !! .. Also musste es einen geben ..
– Musste es wahrscheinlich auch mehrere geben!! .. Denn wie hätten alle denselben finden können !! —
Allerdings .. hier geriet ich schon wieder auf das Gebiet der allzu einfachen Vermutungen!! ..

Ich wusste nicht das Allergeringste darüber, was vorgefallen war…
Ich konnte nur annehmen, dass alle vor mir genauso darüber verzweifelten diesen Dienst für den Tod zu verlassen ..
Und nicht wussten wie .. bis ..
Ja .. bis eines Tages irgendein Wunder ihnen zu Hilfe kam !! ..
Was sonst ?? .. Ein anderes Wunder für jeden der aus dem Dienst des Todes geschieden war.
..
Aber welche Wunder??? .. Unvorstellbare natürlich ..
Man hätte es ja ebenso niemals glauben können, einmal als Taxifahrer des Todes Jahre und Jahrzehnte Tag und Nacht mit ihm auf dem Rücksitz ruhelos kreuz und quer über die Welt zu fahren ..
Um zu töten! .. Nur zu diesem Zweck!!

Allerdings .. Wenn ich ehrlich bleiben wollte musste ich in Betracht ziehen, es gäbe noch andere “Wege” auf denen einen der Tod aus seinem Dienst entlässt ..
Und die liegen eindeutig und unmissverständlich auf der blutigen Seite ..

.. Um nicht endgültig zu resignieren musste ich daran glauben dass diese blutige noch eine unblutige oder wenigstens nur errötende Seite hatte ..

Und dann ist eines Tages wie gesagt ..- ich glaube ich habe das schon mal gesagt- .. etwas sehr unerwartetes passiert ..
Ich habe mich sozusagen selbst überrascht ..

Ich stand mit meinem Taxi am Straßenrand .. und mein Fahrgast war aus der Tür geglitten um seinen üblichen Beschäftigungen nachzugehen ..
Als mein über den Gehsteig streifender Blick plötzlich auf das Praxisschild eines Arztes neben einer weit offenstehenden Eingangstür fiel ..
Und .. Ganz von einer plötzlichen Gier in Bewegung gesetzt stürzte auch ich aus meinem Taxi und durch die Tür hinein ins Haus .. hinein in den Empfangsraum der Praxis ..
Vorbei an allen die darauf warteten zum Arzt vorgelassen zu werden .. Riss die Tür zu seinem Zimmer auf und warf den Stuhl desjenigen um der da vor ihm saß – und erzählte ihm in rasender Eile davon welches Schicksal ich seit Jahrzehnten und wahrscheinlich eigentlich schon seit vielen Jahrhunderten täglich Tag und Nacht ohne je für eine Minute Schlaf und Vergessen zu finden – zu erleiden hatte.

Dieser Doktor zögerte keinen Augenblick, nachdem ich ihm meine Geschichte in weniger als zehn Sekunden erzählt hatte: Er schrieb mir ohne noch irgendetwas nachzufragen, ein Rezept aus- reichte es mir hin und ich
stürzte aus dem Raum, dem Haus .. zurück in mein Taxi .. das Rezept zerknüllt in der verkrampften Faust ..

Kaum war ich drin spürte ich meinem Fahrgast hinter mir Platz nehmen. Auch er war länger als gewöhnlich ausgeblieben. Ich reimte mir das so zusammen, dass er hier in der Gegend nicht nur eines Individuums wegen zu tun hatte, sondern sich eine größere Katastrophe abgespielt hatte, die ihn zwang die Opfer eins nach dem andern abzuarbeiten.

Ich weiß nicht ob er meine kurze Abwesenheit trotzdem bemerkt hat .. Ich verdächtigte ihn dessen ..
Aber wie bei allem .. Eine Antwort würde ich nicht erhalten .. Antworten sind in sein System nicht eingebaut ..

Ich trug das Rezept des Arztes die nächsten Tage auf der nackten Haut ..
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Der nächste Schritt war, an jeder der nächsten “Haltestellen” des Todes Ausschau nach einer Apotheke in der Nähe zu halten .. um dieses Rezept dort vorzuzeigen .. es einzulösen .. die rettende Medizin zu empfangen!! ..

Auch das war nicht schwierig! .. Hielten wir doch im Lauf des Tages und der Nacht an zehntausenden Stellen!! .. Und Apotheken gibt es doch fast soviel wie Supermärkte.
Kaum einige Stunden später erkannte ich meine Chance und rannte in eine Apotheke am Straßenrand. –
Der Mann hinter der Theke nahm mein Rezept entgegen .. studierte es eine Weile .. – sagte, das sei ein Medikament das nicht vorrätig zu halten sei. Er müsse es bestellen.
“Sei es ..” rief ich ..”..dann morgen da!!”
Worauf der Apotheker sagte, ‘Garantien könne er keine geben – Er sei von seinen Lieferanten abhängig. Und dieses Medikament sei ein speziell schwieriges’.
Ich erwiderte ‘ich würde am nächsten Tag wieder kommen – und an allen weiteren Tagen wie nötig sein würden würden.’

Und hetzte aus seiner Apotheke mit aller Kraft aus Besorgnis zu spät in mein Taxi zu kommen. – Er war schon da. Er saß auf dem Rücksitz. Er beschwerte sich nicht.
Ich fragte mich, wieso er sich nicht darüber beschwerte auf mich warten zu müssen. .. bzw..: auf welche seiner Disziplinierungsmassnahmen er hier aus welchen Gründen verzichtete ..
..
Am nächsten Tag machte ich mir die durch ihn verliehene Eigenschaft meines Taxis zunutze willkürlich in Sekundenbruchteilen an einem beliebigen Punkt der Welt anzukommen und liess mich während seiner Abwesenheit zu der Apotheke vom Vortag transportieren.

Der Apotheker sagte, ‘er hätte mir die Ankunft des Medikaments keineswegs schon für heute versprochen! Es könnte bei der Lieferung – der extremen Seltenheit des Medikaments wegen und der damit in Zusammenhang stehenden schwierigen Lieferwege natürlich !! – wie er schon vermutet und vorausgesehen und mir mitgeteilt habe – zu erheblichen Verzögerungen kommen.
Immerhin habe er mein Rezept überhaupt angenommen! .. Das hätte nicht jeder Apotheker getan! .. Ganz bestimmt nicht’.

Ich hatte nicht die Zeit, die Widerworte zu geben, die mir grade spontan einfielen .. Schon im Hinausrennen rief ich ihm zu,’ ich werde ab jetzt jeden Tag kommen .. An jedem nächsten Tag, bis dieses Medikament endlich da sei!’

Das genau tat ich dann. –

Aber wie sehr ich ihn auch unter Druck zu setzen versuchte .. Er sagte, das Medikament sei nur unter unvorstellbar großen Schwierigkeiten zu bekommen. Der Bote den er mit diesem Auftrag ausgeschickt habe, müsse mit Hindernissen konfrontiert worden sein, die seine jahrelange Erfahrung und Problemlösungsphantasie weit überstiegen. Er fürchte inzwischen mehr um den seit vielen Jahren in seinen Diensten stehenden Boten als hänge er noch der Hoffnung nach dieses Medikament zu erhalten. –
Eine kleine Chance bestehe natürlich aber immer noch .. zum Beispiel komme es hin und wieder vor, dass der Bote von anderer Seite ein ähnlich lautendes Rezept erhalten habe, und statt diesem das für mich bestimmte dort inzwischen abgeliefert habe ..
Er habe vermutlich seinen Irrtum später bemerkt und scheue sich jetzt wegen dieses unverzeihlichen Fehlers, zu ihm .. in seine Apotheke zurückzukommen!’
..

Ich rief: ‘Wie!! Solche Fehler kommen in Apotheken vor!! .. Was für unfähige Boten beschäftigen Sie!!!”
Ich verlangte von ihm mein Rezept zurück um es einer anderen Apotheke zu übergeben.
Der Apotheker sagte, das Originalrezept habe er dem Boten mitgegeben .. Mitgeben müssen ! .. Das Depot in dem dieses spezielle Medikament vielleicht .. Äusserstenfalls nur gerade am Rand eines Vielleichts vorgehalten werde, akzeptiere nur Originaldokumente ..
.. Aber schließlich müsse der Bote doch irgendwann wiederkommen .. Dass ein Bote einmal einfach endgültig auf seinem Besorgungsweg verschwunden sei, sei noch niemals vorgekommen ..
Irgendwann kommen sie immer wieder ..
.. Bzw. könne er hier natürlich nur über seine eigenen Erfahrungen sprechen .. Es gäbe aber so viele Apotheken dass .. nun ja ..
Sei sein Bote nicht innerhalb der drei nächsten Tage zurück werde er ihm einen andern hinterher schicken ..

Worauf ich sagte in meiner Erregung: ‘Damit der dann auch noch verlorengehe!’ .. – Und hinausrannte .. zurück zu meinem Taxi.

Am nächsten Tag kam ich wieder. Der Apotheker sagte: ‘die Hoffnung auf eine unversehrte Rückkehr seines Boten sinke täglich .. Er wolle mir einen Ausdruck des in seinem System gespeicherten Rezepts geben. Damit solle ich zu einer andern Apotheke gehen.
Ich erwiderte: ‘Was nütze mir denn ein Ausdruck, wenn deren Bote dort im Depot genauso ein Originaldokument vorlegen müsse wie seiner?’
Der Apotheker antwortete, ‘dann bleibe mir natürlich nur noch der Weg zu einem andern Arzt, der mir ein neues Originalrezept ausstelle .. allerdings .. ‘
Da er nicht weiterredete fragte ich nach, ‘was solle denn dieses ALLERDINGS heißen?’
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Seine Antwort lautete: ‘Er habe sich sehr gewundert, dass ein Arzt heutzutage noch ein solches Medikament verschreibe .. – er sei sich sicher, ein solches Rezept zum allererstenmal in den Händen gehalten zu haben ..
Natürlich habe er sofort die unvergleichlichen Schwierigkeiten vorausgesehen das Depot zu finden in dem das Medikament eventuell vorrätig sein könnte .. – aber beim Anblick dieses Rezepts sei eine Apotheker-Begeisterung in ihm erwacht, die sich bei all den andern üblichen und eigentlich immer noch am selben Tag erhältlichen Medikamenten nie rege ..
.. Inzwischen bereue er aber, seinen bewährten Boten auf diese Mission geschickt zu haben ..
Nicht nur sei der Weg schwierig und eigentlich unbekannt .. habe der Bote aber dann trotz aller Unwahrscheinlichkeit und Gefahr das Depot erreicht, fingen die eigentlichen Schwierigkeiten wahrscheinlich gerade erst an! ..
Dieses weit abgelegene Depot sei sicherlich ein sehr scharf bewachtes! .. Wir könnten uns nicht einmal entfernt vorstellen, welche Fragen dort gestellt werden .. Welche Legitimationen vorgezeigt werden müssen ..
Allzu leichtfertig habe er angenommen, das Originaldokument eines Arztes sei genug, dort am Tor des Depots das darauf vermerkte Medikament zu bekommen ..
.. Das sei vermutlich ein Irrtum .. Ein Fehler gewesen ..
Wer wisse denn hier .. tausend Kilometer entfernt von diesem Tor! .. welche Bewährung dem Boten dort abverlangt werde ??
Dem das alles doch völlig fremd und als Folter vorkommen müsse! ..
Und er habe ihn dorthin geschickt! .. Er habe ihn in diese Tortur geschickt, aus der es kein Entkommen gibt ..
Auch wenn er je zurückkommen sollte, sei sein Vertrauen in ihn – seinen Auftraggeber – zerstört! Er werde auch vermutlich den Botendienst ganz verlassen!
..
Er bedauere zutiefst, dieses Rezept jemals zu Gesicht bekommen und akzeptiert zu haben! – Seinetwegen sei dieser Bote zugrundegegangen!’ ..

Diesem Apotheker liefen inzwischen tatsächlich Tränen übers Gesicht. Ich konnte mir kaum vorstellen wovon er redete bzw. phantasierte.

Ich sagte, ‘ich würde am nächsten Tag nochmal wiederkommen und er solle mir bis dahin das Rezept wenigstens als Kopie ausdrucken!’

Ich tat das.

Die Apotheke war dann aber geschlossen als ich vor ihrer Glastür stand. —
Auf einem hinter der Scheibe hängenden Schild stand: “Urlaub bis ….”
Darunter allerdings in kleiner Schrift: (’Kopie des Rezepts für :XXXX: gegen Nennung SEINES Namens im Café nebenan’)

Dieses Café war offen. Ich fragte nach und erhielt einen verschlossenen Briefumschlag.
Wieder draussen auf dem Gehsteig riss ich ihn auf und las zu erstenmal mit Bewusstsein, was mir dieser Arzt verschrieben hatte:
Normalerweise ist ja die Schrift von Ärzten auf Rezepten für Patienten nicht zu entziffern ..
Die Namen der Medikamente stehen in Wörterbüchern in die sie nie reingucken wollen würden.
Deswegen hatte ich von Anfang an nie einen genaueren Blick darauf geworfen, als ich es in der Hand hielt.

Jetzt aber strengte ich mich an, das was da stand genauestens zu entziffern. ..-

Was ich da las war von Wort zu Wort völlig unglaublich. Aber in unverwechselbaren Zeichen stand da:
“Der Geruch des Haars der allerersten Liebe in den wenigen Minuten in denen er mit ihr zum ersten- und letztenmal allein in ihrem Zimmer auf dem Boden saß.”
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EIN SOLCHES REZEPT KONNTE ES NICHT GEBEN!
ES KONNTE KEINEN ARZT GEBEN DER EIN SOLCHES REZEPT VERSCHRIEBEN HATTE!
ES KONNTE KEINE APOTHEKE GEBEN DIE ES IN EMPFANG NAHM!
ES KONNTE KEIN CAFÉ GEBEN IN DEM MIR EIN ZUGEKLEBTER BRIEFUMSCHLAG ÜBERGEBEN WORDEN WAR!
ES KONNTE DAS SCHILD HINTER DER GLASTÜR EINER GESCHLOSSENEN APOTHEKE NICHT GEGEBEN HABEN!
ICH KONNTE NICHT AUF DEM GEHSTEIG STEHEN MIT DIESEM STÜCK PAPIER IN DER HAND!
DEN GEHSTEIG GAB ES NICHT DIE HAND GAB ES NICHT DEN BRIEFUMSCHLAG GAB ES NICHT
DAS WAS DRIN WAR GAB ES NICHT
::

Konnte ich mit diesen Worten die wirklichen Gespenster der Wirklichkeit verscheuchen! ..
Natürlich nicht ..

Wie lange war ich meinem Taxi .. meinem treuen Fahrgast ferngeblieben? –
Warum sollte mich das eigentlich noch kümmern?!

Doch dann fiel mir prompt die Antwort ein:
Dieses Rezept hatte die allergrößte Wichtigkeit vor allem andern angenommen! –
Ich wollte mir dieses Medikament verschaffen .. ohne mir vorher den unerlösten Tod durch meinen Fahrgast einzuhandeln
Es gab die Möglichkeit ihm entkommen mit einem heilenden und heilsamen Mittel.

Es gab einen Weg dahin. Der Arzt den ich zufällig entdeckt hatte, hatte ihn mir gewiesen.

Was ich zu tun hatte war, mir von irgendeinem andern dasselbe Rezept ausstellen zu lassen und eine Apotheke zu suchen die mir versprechen konnte es zu besorgen bevor ich es in ihre Hände gab.
..
In hunderte Arztpraxen bin ich gelaufen gleich am nächsten Tag .. und an allen Tagen die folgten ..

Ohne mich damit aufzuhalten dem Arzt oder der Ärztin zu schildern was mich quälte, wies ich die Kopie des Rezepts des ersten vor, der die Diagnose gestellt und
das wirksame Mittel dagegen verschrieben hatte.

Aber: .. Alle diese hunderten und tausenden Ärzte weigerten sich, das zu tun worum ich sie bat! ..
.. Sie hätten doch nur die Worte die auf der Kopie standen auf ihr Praxis-Rezeptformular ausdrucken und irgendeine Kritzelei als Unterschrift druntersetzen müssen!
..
Keiner .. Keiner traute sich!! ..
Bzw. .. Es gab einige die sich trauten ..
Aber sie trauten sich auf eine Art der die Lüge anzusehen war ..
Wie hätte ich mit einem solchen Rezept in irgendeiner Apotheke erscheinen und meinen Anspruch auf dieses einzigartige Medikament einfordern können?!

Es war nicht möglich!
Ich musste den einen wiederfinden, der mir dieses Rezept zum erstenmal verschrieben hatte .. Alle andern Kritzeleien waren doch wertlos ..

Das ist bisher noch nicht geschehen .. So oft ich auch in abertausende von Arztpraxen gerannt bin .. Es gibt einfach soviele ..
Eigentlich vermute ich, dieser Mann hat sich inzwischen aus seiner Praxis zurückgezogen .. sich auf ein ländliches Grundstück in Südfrankreich oder irgendwo anders hin zurückgezogen ..

Er ist jedenfalls nicht mehr da wo ich ihn suche .. Wo ich ihn finden kann ..

Doch auch wenn ich einen wie ihn wieder fände ..
Hundertmal .. tausendmal schwieriger wäre noch, eine Apotheke zu finden die dieses Rezept entgegennähme !!

Wie sollte es Apotheken geben die sich auf eine so aussichtslose Sache einlassen? ..
Wie sollte es Apotheken geben die aufopferungswilligere Boten ausschicken könnte wie die die das einmal gewagt hat ?

Und wenn das nicht geschieht: Wie soll ich je meinen Dienst als Taxifahrer des Todes verlassen können?!

(für C.)

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“I am the personal taxi driver of death”

A towards the end very ridiculous but also increasingly romantic story without a happy end.

Since he got into my cab an unrememberable time ago and told me his destination, I have been invisible to all other passengers.
Nobody waves me to the side of the road anymore. Even if I drive directly to a person who stretches out his arm late at night, he overlooks me and runs to the colleague who pulled up just behind me.
But .. respectively I cannot call any other taxi driver actually no longer a: “colleague”.

I have also long given up many pointless attempts to return to the normal cab driver world.

I have often wondered if I could have avoided my fate if I had refused to transport him the first time.
While I don’t think I would have recognized who he was if I had seen him ….
But again and again I think I remember a stirring defensive instinct crawling up my spine as he pulled open the door behind me …. and came in ..
I should have stepped on the gas pedal and driven away from him.

By the way, I have long believed that this, too, is an illusion … – I had no chance.

But it was clear to me almost immediately that something irreparable had happened …
My cab drove off without me setting it in motion with my usual grips and movements …
It seemed to know exactly where the ride was going and the steering wheel turned through all the curves and intersections we encountered towards a to me unknown destination.

Of course I panicked … did not understand anything at first … turned to my passenger …
.. then the comprehension began so slowly … there was no one to see!! … Neither in my eyes nor in the rearview mirror ever appeared the slightest sign and signs of this passenger …
I tried to stop the car with all the means I usually had …
But even though I pushed the hand and foot brakes to the limit, my cab not only pretended not to notice and find ways to fend off the effort, it really didn’t notice.
.. Anyway, that’s what I finally started to realize…

And that’s been the status quo ever since …
No one but Death gets in my cab. … And with me at the wheel it goes to the places where he does his cursed business on people and animals and all living things …
Without me making the slightest of the movements that usually set a car in motion ….

Now and then I have tried – more out of shame and guilt than out of the will to resist – to steer my cab somewhere off the beaten track … to send it astray …
But how wildly I cranked the steering wheel again and again … Whatever absurd routes and paths I chose …
None of it changed in the slightest our journey and the end of the one to which my passenger was on the way …
Death steered my cab exactly where he wanted it to go … And there we arrived at the end … As if drawn on a straight line … Through all the obstacles and deviations that I tried to put on the way between …

I gave up these senseless undertakings to save lives very quickly.
I achieved nothing … I spared nobody the arrival of my passenger or delayed it by a little …

I have burdened my conscience with every trip, whose helper I was! .. Through no fault of my own! .. It didn’t matter in the end. . . I did not buy guiltlessness by it!

Couldn’t I have simply left my cab at a moment when this invisible but all the more deadly passenger was going about his work somewhere outside?!

As if I hadn’t tried that a hundred times … a thousand times !!!

To act as if I were the ordinary cab driver as before: to stand in a break between two trips at a snack cart like any other passer-by assaulted by a small hunger and to talk about the headline of the day or the quality of the sausages on the hot plate.

But nowhere else did my path lead me back but to that damned cab, my vehicle of earning and survival I had chosen as my profession at a fateful moment in my life !!! .. – Which eventually led me to a indestructible fate as an involuntary cab driver of death !!!

Since I am condemned to this damned fate to it, I ask myself why I had to be it …. Why he has chosen just me from the thousands and thousands of cab drivers on earth …
Or the very first question should be: Why someone like him needs a taxi driver at all!! …
He knows the ways everywhere.. And wouldn’t need anyone to take him there…

So he chooses a cab driver who keeps him company … the company of a living being !!…
That must be … that can be only a very special punishment !!! However, there are by God far bigger wrongdoers on earth than me!!!

With what have I earned this centuries-long torture ?! ..
I actually belong quite simply to his victims … those whom he clears away … whom he adds to the ashes and earth …
Why am I not allowed to be one of these victims once and for all?!

He … who sits behind me … – who has all the answers to my questions … does not express himself …
or I suppose anyway, something as random and limited as our language does not belong to his vocabulary.

What qualities does he see in me that make me suitable and pleasant for his company, his closeness?

I can’t do anything else but ask these senseless questions !!! .. And I don’t even know if they are the right questions ….
If there are others … to which an answer … an answer if not in words … could somehow get under my eyes – into my body!!! ..

One day, however, in my soliloquies I suddenly really thought of a question which actually turned all the others upside down …

If death had fallen for choosing me as his cab driver, he must have had others before me !! …
..
Why then had he lost them? –
It was hardly imaginable that he had simply mowed them away one day like his other “customers” …
Their guilt couldn’t get any bigger while they were in his service…

So …
Maybe they had managed to remove themselves from this evil service!!! .. And even HE could not bring them back!!!

How had they managed to do that?! ..
They had found a way out !!! .. So there had to be one …
– There probably had to be more than one !!! .. Because how could they all have found the same one !!! – —
However … here I got into the territory of all too easy guesses again!!! ..

I didn’t know the slightest thing about what had happened….
I could only assume that everyone before me was just as distraught about leaving this service of the Death ….
And didn’t know how… until…
Yes … until one day some miracle came to their rescue !!! ..
What else ? .. Another miracle for everyone who had left the service of Death.
..
But what miracles ??? .. Unimaginable ones, of course. . .
One could never have believed it as well, once as a cab driver of Death years and decades day and night with him on the rear restlessly crisscrossing the world …
In search to kill only .. for this purpose only!!

However … If I wanted to remain honest I had to consider, there would be still other “ways” on which the Death dismisses one from his service …
And they are clearly and unmistakably on the bloody side …

.. In order not to resign finally I had to believe that this bloody side had an unbloody or at least only blushing side …

And then one day, as I said before, something very unexpected happened.
I surprised myself, so to speak …
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I stood with my cab at the roadside … and my passenger had slid out of the door to pursue his usual occupations …
When my eyes, roaming over the sidewalk, suddenly fell on a doctor’s office sign next to a wide-open front door …
And … All set in motion by a sudden greed, I too rushed out of my cab and through the door into the house … into the reception room of the practice …
Past all those waiting to be let in to see the doctor … Tore open the door to his room and knocked over the chair of the one who was sitting in front of him
– and in a frantic hurry told him what fate I had been suffering day and night for decades, and probably for many centuries,
without ever finding sleep and oblivion for a minute.

This doctor did not hesitate for a moment after I had told him my story in maybe less than ten seconds: without asking anything else, he wrote me a prescription – handed it to me and I rushed out of the room, the house … back into my cab … the prescription crumpled in my cramped fist …

As soon as I got in, I felt my passenger take a seat behind me. He had also stayed out longer than usual. I guessed that he had not only been in the area for the sake of one individual, but that a major catastrophe had taken place, forcing him to work through the victims one by one.

I don’t know if he noticed my short absence anyway … I absolutely suspected him of it..
But as with everything … I would not get an answer … Answers are not built into his system …

I wore the doctor’s prescription on my bare skin for the next few days …

The next step was to look for a pharmacy nearby at each of the next “stops” of Death … to show my prescription there … to cash it … to receive the saving medicine!!! ..

Even that was not difficult! .. We stopped at tens of thousands of places during the day and night!!! .. And there are almost as many pharmacies as there are supermarkets.
Barely a few hours later, I recognized my chance and ran into a roadside pharmacy. –
The man behind the counter took my prescription … studied it for a while … – said it was a drug that was out of stock. He would have to order it.
“Be it …” I exclaimed …”..then there tomorrow!!!”

Whereupon the pharmacist said, ‘Guarantees he could not give – He was dependent on his suppliers. And this medicine was a special difficult one’.
I replied ‘I would come back the next day – and any other days as would be necessary.’

And rushed out of his pharmacy with all my might out of concern to be late for my cab. – He was already there. He was sitting in the back seat. He didn’t complain.
I wondered why he didn’t complain about having to wait for me. … or rather: which of his disciplinary measures he dispensed with here and for what reasons …
..
The next day I took advantage of the property of my cab, which he had given me, to arrive arbitrarily in a fraction of a second at any point in the world and had me transported to the pharmacy of the previous day during his absence.

The pharmacist said, ‘he had by no means promised me the arrival of the medicine already for today!’ It could happen during the delivery – because of the extreme rarity of the drug and the related difficult delivery routes, of course !!! – as he already suspected and foresaw and informed me – substantial delays may follow.
After all, he had accepted my prescription at all! .. Not every pharmacist would have done that! .. Certainly not’.

I didn’t had the time to give him the answers that came to my mind spontaneously… Even as I was running out, I shouted to him, ‘I will come every day from now on. Every next day, until the medicine finally arrived!’

That’s exactly what I did. –

But no matter how much I tried to pressure him… He said that the medicine could only be obtained with unimaginable difficulty. The messenger he had sent out with this order must have been confronted with obstacles that far exceeded his years of experience and problem-solving imagination. In the meantime, he feared more for the messenger, who had been in his service for many years, than he did for the hope of obtaining this medicine. –
‘But of course there is still a small chance … for example, it happens from time to time that the messenger has received a similar prescription from another source, and instead of this one has delivered the one intended for me there in the meantime …
He probably realized his mistake later and is now afraid to come back to his pharmacy because of this unforgivable mistake!’
..

I exclaimed, ‘How!!! Such mistakes happen in pharmacies!!! .. What incompetent messengers do you employ!!!”

I demanded my prescription back from him to give it to another pharmacy.
The pharmacist said he had given the original prescription to the messenger …. Had to give ! .. The depot where this particular drug might be available … The depot, where this particular drug might be held, just on the edge of a maybe, only accepts original documents….
.. But eventually the messenger would have to come back sometime. . . It has never happened before that a messenger simply disappeared for good on his way to an errand.
They always come back sometime…

.. Or, of course, he could only speak about his own experiences… But there are so many pharmacies that … well …
If his messenger is not back within the next three days, he will send another one after him …’

Whereupon I said in my excitement: ‘So that he would also get lost!’ – And ran out … back to my cab.

The next day I came back. The pharmacist said: ‘the hope for an unharmed return of his messenger is sinking daily …’. He wanted to give me a printout of the prescription stored in his system. With it I should go to another pharmacy.
An original ke his? r doctor, who will issue me a new original prescription … but …’. ‘
Since he did not speak further, I asked, ‘what should this HOWEVER mean?

His answer was: ‘He was very surprised that a doctor would still prescribe such a drug nowadays …’. – He was sure that he had held such a prescription in his hands for the very first time …
Of course, he immediately foresaw the incomparable difficulties in finding the depot where the drug could possibly be in stock … – but at the sight of this prescription a pharmacist’s enthusiasm had awakened in him, which never aroused with all the other usual and actually still on the same day available medicines …
.. In the meantime, however, he regrets having sent his trusted messenger on this mission …
Not only was the way difficult and actually unknown … but once the messenger had reached the depot, despite all improbability and danger, the real difficulties were probably just beginning! ..
This far remote depot is certainly a very sharply guarded one! .. We could not even remotely imagine what questions would be asked there … What credentials would have to be shown …
He had too lightly assumed that the original document of a doctor was enough to get the medicine noted on it at the gate of the depot …
.. This was probably a mistake … It was a mistake …
Who would know here … a thousand kilometers away from this gate! … what kind of probation would be demanded of the messenger there ?
To whom all this must seem completely strange and as torture! ..
And he had sent him there! .. He sent him to this ordeal from which there is no escape. …
Even if he should ever come back, his trust in him – his employer – would be destroyed! He would also probably leave the messenger service altogether!
..
He deeply regrets to have ever seen and accepted this recipe! – Because of him this messenger had perished!’ …

In the meantime, this pharmacist actually had tears running down his face. I could hardly imagine what he was talking about or fantasizing about.

I said, ‘I would come back the next day and he should at least print me a copy of the prescription!

I did that.

The pharmacy was then closed when I stood in front of their glass door. – —
A sign hanging behind the glass read: ‘Holiday until ….’.
Below that, however, in small print: (‘Copy of prescription for :: against mention of HIS name in the café next door’).

ThisS café was open. I asked and received a sealed envelope.
Again outside on the sidewalk I tore it open and read for the first time with consciousness what this doctor had prescribed for me:
Normally, the writing of doctors on prescriptions is indecipherable for patients …
The names of the drugs are written in dictionaries they would never want to look into.
That’s why I had never taken a closer look at it when I held it in my hand.

Now, however, I made an effort to decipher exactly what was written there. ..-

What I read there was completely unbelievable from word to word. But in unmistakable characters it said:
“The smell of the hair of the very first love in the few minutes in which he sat alone with her for the first and last time in her room on the floor”.

THERE COULD NOT BE SUCH A PRESCRIPTION!
THERE COULD BE NO DOCTOR WHO HAD PRESCRIBED SUCH A PRESCRIPTION!
THERE COULD BE NO PHARMACY THAT RECEIVED IT!
THERE COULD BE NO CAFÉ IN WHICH A TAPED ENVELOPE HAD BEEN HANDED TO ME!
THERE COULD NOT HAVE BEEN THE SIGN BEHIND THE GLASS DOOR OF A CLOSED PHARMACY!
I COULD NOT HAVE BEEN STANDING ON THE SIDEWALK WITH THIS PIECE OF PAPER IN MY HAND!
THE SIDEWALK DID NOT EXIST THE HAND DID NOT EXIST THE ENVELOPE DID NOT EXIST
WHAT WAS INSIDE DID NOT EXIST
::

Could I scare away the real ghosts of reality with these words! ..
Of course not…

How long had I stayed away from my cab … my faithful passenger? –
Why should I still care about that?!

But then I promptly remembered the answer:
This recipe had assumed the utmost importance above all others! –
I wanted to procure this medicine … without first getting myself the unredeemed death by my passenger.
There was a possibility to escape from it with a healing and curative remedy.

There was a way to do it. The doctor I had discovered by chance had shown it to me.

What I had to do was to get the same prescription from someone else and look for a pharmacy that could promise to get it for me before I went to the hospital.
to get it before I gave it into their hands.
..
I went to hundreds of doctors’ offices the very next day … and all the days that followed …

Without bothering to tell the doctor what was bothering me, I presented a copy of the prescription of the first doctor who had diagnosed and prescribed the effective remedy.
and prescribed the effective remedy.

But: … All those hundreds and thousands of doctors refused to do what I asked them to do! ..
.. All they had to do was print out the words that were on the copy on their office prescription form and put some scribble as a signature!
..
No one… No one dared!! ..
Or rather… There were some who dared …
But they dared to lie in a way that was obvious…
How could I appear in any pharmacy with such a prescription and claim my right to this unique medicine?!

It was not possible!
I had to find the one who had given me this prescription for the first time … All the other scribbles were worthless …

This has not happened yet … As many times as I have run into thousands and thousands of doctors’ offices … There are just so many…
Actually, I suspect this man has since retired from his practice … retired to a country estate in the south of France or somewhere else …

In any case, he is no longer where I am looking for him… Where I can find him…

But even if I found someone like him again…
A hundred times … a thousand times more difficult would be to find a pharmacy that would accept this prescription !!!

How could there be pharmacies that would take on such a hopeless cause ? ..
How could there be pharmacies that could send more self-sacrificing messengers like the one that once dared to do so ?

And if this does not happen: How will I ever be able to leave my service as a cab driver of death ?!

(for C.)