Der chinesische See-Pavillon – Episode 3 – dt/engl/chin – [part 1 of 2]

The Chinese Pavilion

Am Tag, nachdem wir im Pavillon das gemeinsame Foto gemacht hatten, schrieb ich der chinesischen Kellnerin per mail, daß es leider für den beabsichtigten Zweck nicht zu verwenden wäre.
In der Vergrößerung meines Computermonitors habe ich über unsern Schultern im Hintergrund auf einem Regal mit dem Tee-Verkaufs-Sortiment ein kleines handgeschriebenes Schild mit der Aufschrift: ”Angebot der Saison: 10-30% Rabatt” gesehen.

Hätte ich das Foto so weggeschickt, hätte ich mich auch noch als sehr ungeschickter Fälscher lächerlich gemacht.

Ich wolle sie deshalb bitten, ein neues Foto mit mir machen zu lassen.
Diesmal aber an einem andern Ort.
Bei dem ersten sei mir auch klar geworden, daß der Ort nicht so menschenleer wie auf dem Pavillon-Foto sein sollte .. und natürlich müssten die Anwesenden möglichst nur Chinesen sein.

Mein Vorschlag sei deshalb ein China-Restaurant, das gegenüber der riesigen weißen chinesischen Botschaft an der Jannowitzbrücke liege. Obwohl die Botschaft wahrscheinlich eine hervorragende eigene Kantine habe, gingen mittags viele Angestellte der Abwechslung wegen in dieses Lokal auf der andern Seite der Straße.
Schon allein, wenn ich mit dem Fahrrad dort vorbeikomme, sehe ich jedesmal sehr korrekt gekleidete Chinesen in schwarzen Anzügen und weißen Hemden von der Botschaft ins Restaurant oder zurück gehen und denke mir immer, auch dort im Restaurant fänden irgendwelche besonderen diplomatischen Verhandlungen statt, – mit Personen zum Beispiel, die man nicht beim Betreten der Botschaft sehen dürfte.

Bevor wir uns dort treffen, würde ich ausserdem aber natürlich auch reingehen, und mich vergewissern, ob in der Einrichtung oder Dekoration des Lokals ähnlich verräterische Details zu sehen seien wie im Pavillon. Falls ja, würde ich unsern Tisch vorher schon so wählen, daß im Bild hinter uns garantiert nichts davon zu sehen wäre.

Für dieses zweite Foto würde ich ihr dasselbe Honorar anbieten wie beim ersten Mal. 300€.

Ca. 2 Stunden später war schon eine Antwort-Mail von ihr da.
Sie sei einverstanden. Weil dieses Lokal von ihrem Wohnort aber nur umständlich erreichbar sei, habe sie Extra-Taxi-Kosten von 50€.
Ich schrieb zurück, daß ich diese übernehme und wir vereinbarten Tag und Zeitpunkt.

Ebenso wie ich und jeder in der ganzen Stadt musste aber auch sie wissen, daß die zentral gelegene Jannowitz-Brücke von allen Richtungen aus mit dem Öffentlichen Nahverkehr für 2.70€ pro Fahrt direkt zu erreichen war. Auf der Brücke selber befand sich die S-Bahnstation “Jannowitzbrücke” die alle paar Minuten in alle Richtungen bis weit vor die Stadt hinaus schnelle Züge schickte, – und auf der andern Seite – nur ein paar hundert Meter weit entfernt – die U-Bahn-Station “Heinrich-Heine-Straße” und zusätzlich liefen noch diverse Buslinien mit diversen Haltestellen quer über die Brücke und an den Ufern des Flusses entlang.
Wenn sie es für nötig hielt, diese Taxikosten zu verlangen, konnte das nicht an der “schwierigen Erreichbarkeit” liegen. Entweder sie wollte ganz einfach noch zusätzliches Honorar herausschlagen, und es war ihr ganz egal, was ich darüber dachte .. oder sie wollte mich daraufhin testen, ob ich ihr den Vorschlag einer billigeren S- oder U-Bahn-Fahrt machte.
Ich muß sagen, es hätte mich schon sehr interessiert, wie sie auf eine solche Widerrede reagiert hätte. – Aber natürlich hatte ich nie vor, sie damit zu konfrontieren.

Sie kam ca. 30 Minuten zu spät, entschuldigte sich und fügte hinzu, sie habe sich deshalb verspätet, weil sie die Brücke von der ich geschrieben habe mit einer ganz andern verwechselte. Deshalb habe sie die zusätzlichen Taxikosten erwähnt. Das sei ihr erst kurz vor ihrer Abfahrt heute klargeworden. Sie habe dann natürlich die S-Bahn genommen und keine Auslagen fürs Taxi gehabt.
Entschuldigte sich nochmal für ihren Fehler. “Jannowitzbrücke” sei für Chinesen ein sehr schwieriges Wort. Wie ganz viele andere langen deutschen Wörter auch .. Z.B. Sicherheitserklärung oder Mindesthaltbarkeitsvermutung ..
Ich sagte, ‘Sie spreche aber doch eigentlich hervorragend deutsch .. Wo sie das denn gelernt habe?’
Sie sagte, hier in Deutschland – .. Ihr Mann habe für BMW in China als Software-Entwickler gearbeitet und das Angebot bekommen nach Deutschland zu kommen. Dann hätten sie jahrelang in München gewohnt und sie habe natürlich mit der Zeit ganz gut deutsch gelernt.

Ich hätte sie als nächstes natürlich gefragt, wie es denn komme, daß sie jetzt in diesem Park-Pavillon hier in Berlin arbeite, aber sie kam mir zuvor und sagte, es wäre ihr ganz recht, wenn wir rasch das Foto machen. Ich sagte, ich hätte sie aber gern zum Essen eingeladen wenn wir schon hier wären. Sie antwortete, das müsse sie leider ablehnen, sie habe am Alexanderplatz noch eine zweite Verabredung.
Wie ich mir das mit dem Foto also vorgestellt habe, daß diesmal nichts schiefgehen könne.
Ich sagte, es sei sicher nötig, daß sie neben mir sitze und ich einen Arm um ihre Schulter lege. Ich hätte mich schon so hingesetzt, daß hinter uns lauter Chinesen sitzen und an den Wänden weiter hinten nichts was in Bild oder Schrift auf Deutschland hinweise.
Sie sagte, wer denn das Foto machen solle.
Ich sagte, ich hätte mir schon was überlegt: Ich würde einfach den Kellner bitten es zu machen und ihm sagen, der Grund dafür sei, daß wir uns vor 2 Jahren hier in diesem Lokal kennengelernt hätten, seit kurzem verheiratet seien und nächste Woche nach Kanada auswanderten. Und wir wollten ganz unbedingt ein Souvenir von diesem für uns so bedeutsamen Lokal mitnehmen.
Sie schaut mich an .. sagt etwas mit ihren Blicken das ich nicht genau lesen kann ..
Erwartete sicher keine Antwort.

Rückt ihren Stuhl auf meine Seite des Tisches und ich hebe dann auch schon den Arm, um einen Kellner heran zu rufen.
Dieser kommt, ich wiederhole ihm unsere Bitte, strecke ihm mit einer Hand meine kleine Kamera hin und bringe die andere schon auf den Weg, sie um die Schulter der neben mir sitzenden Chinesin zu legen, als die Antwort des Kellner kommt und alle Aktivitäten zum Stillstand bringt.
Er sagt: “Foto- und Filmaufnahmen sind im Restaurant ausnahmslos nicht gestattet. Im Eingangsbereich wird auf zwei Tafeln ausdrücklich darauf hingewiesen.”
Ich sage nach mehreren Schrecksekunden, die müssten mir entgangen sein.
Der Kellner sagt, ‘es täte ihm besonders in unserm speziellen Fall leid. Ausnahmen seien aber grundsätzlich nicht möglich. Man habe eine besondere Vereinbarung mit der chinesischen Botschaft auf der andern Seite der Straße, die von dieser Bedingung den Besuch der Angestellten ihres diplomatischen Corps während der Mittagspausen abhängig gemacht hätten. Deren Anonymität müsse in unsern Räumen durch diese besondere Maßnahme unbedingt gewahrt werden.
Das Restaurant stelle aber eine Reihe von professionell hergestellten Postkarten der Räume ganz ohne Gäste zum Verkauf. In unserm Fall biete er uns ausnahmsweise an, ein Exemplar der Speisekarte als Geschenk kostenlos mitzunehmen.

Ich fragte, ob diese Speisekarte noch diesselbe wie die von vor zwei Jahren sei. Er sagt, das könne er leider nicht sagen, er arbeite erst seit 10 Monaten hier.
Ob wir schon so weit seien, zu bestellen. Ich antwortete, noch nicht. Er sagte: “Vielleicht finden sie auf der Karte ja noch das Gericht, das Sie vor zwei Jahren hatten”, und ging weg.

Die Chinesin an meiner Seite rückte ihren Stuhl wieder auf die andere Tischseite und mir fiel währenddessen ein, daß ich noch nicht mal ihren Namen kannte.

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The Chinese Lake Pavilion – Episode 3 / dt / engl / chin [part 1 of 2]

The day after we had taken the photo in the pavilion, I wrote to the Chinese waitress by mail that it could not be used for the intended purpose.
In the enlargement on my computer monitor, I saw a small handwritten sign with the german inscription “Angebot der Saison: 10-30% Rabatt” over our shoulders in the background on a shelf with the tea sales assortment.

If I had sent the photo away, I would have made myself ridiculous as a very awkward forger.

I would like to ask her to take a new photo with me.
But this time in another place.
At the first, I also realized that the place should not be as empty of people as on the pavilion photo .. and, of course, those present should only be Chinese.

My suggestion, therefore, is a Chinese restaurant, which is located opposite the huge white Chinese embassy at the Jannowitz Bridge. Although the embassy probably had an excellent own canteen, many of the employees went to the restaurant on the other side of the street for variety.
Alone, when I go by bicycle, I always see very properly dressed Chinese in black suits and white shirts crossing from the embassy to the restaurant or go back and always think that there is also some special diplomatic negotiations in the restaurant. For example, people who should not be seen at the embassy.

Before we meet there, I would, of course, also go, and make sure that the decor or the decoration of the premises aren’t like traitorous details as in the pavilion. If so, I would choose our table that the picture behind us would not be visible.

For this second photo I would offer her the same fee as the first time. 300 €.

Approximately 2 hours later an answer mail from her came.
She agreed. But because this place from her place of residence but only cumbersome to reach, she’d have extra taxi cost of 50 €.
I wrote back that I would take over this and we agreed day and time.

Like me and everyone in the city, she also must know that the centrally located Jannowitz bridge was directly accessible from all directions by public transport for 2.70 € per trip. On the bridge itself was the S-Bahn station “Jannowitzbrücke”, which every few minutes in all directions to far out of the city sent out fast trains, and on the other side – a few hundred meters away – the subway- Station “Heinrich-Heine-Straße” and in addition, various bus lines ran with various stops across the bridge and along the banks of the river.
If she thought it necessary to ask for these tax costs, this could not be due to the “difficult accessibility”. Either she simply wanted to charge additional fees, and she did not care what I thought about it .. or she wanted me to test whether I suggested to her a cheaper subway ride.
I must say, it would have been very interesting to me how she would have responded to such an objection. But, of course, I never intended to confront her with it.

She came about thirty minutes late, apologized, and added that she was late because she mistook the bridge I wrote with a very different one. That is why she mentioned the additional tax costs. She said that this was not the case until shortly before her departure. She then took the S-Bahn and had no expenses for the taxi.
Apologized again for her mistake. Said: “Jannowitzbrücke” is a very difficult word for Chinese people. Like many other long German words … like: Sicherheitserklärung oder Mindesthaltbarkeitsvermutung.

I said, ‘But she speaks really excellent German .. Where did she learn that?’
She said, ‘here in Germany – .. Her husband worked for BMW in China as a software developer and got the offer some years ago to come to Germany. Then they would have lived in Munich and of course she had learned German quite well’.

I would have asked her next, how come that she was working in this park pavilion here in Berlin, – but she said ‘she would prefere if we took the picture quickly.
I said I would have liked to invite her to dinner if we were already here. She replied that unfortunately she must refuse that .. she had a second appointment at Alexanderplatz.

Then asked, what I had in mind, to make this photo this time for shure nothing could go wrong.
I said it was certainly necessary for her to sit next to me and me putting an arm around her shoulder. I would have been so preoccupied that only Chinese people were sitting behind us, and that there was nothing in the walls or fronts on the back.
She asked who was to take the picture.
I said I would have thought about it: I would simply ask the waiter and tell him that the reason was that we had met the very first time 2 years ago in this restaurant, had been recently married and next week will emigrate to Canada. And we really wanted to take a souvenir and document from this place so important for us.
She looks at me .. Said something with her looks .. But I couldn’t read it.
Expected certainly no answer.

Moved then her chair to my side of the table and I then raise my arm to call a waiter.
This one comes, I repeat our request, stretched out my small camera to him and bring the other already on the way to put it around the shoulder of the Chinese woman sitting next to me, as the answer of the waiter brought all the activities to an abrupt standstill.

He said: “Photographs and film footage are not permitted in the restaurant without exception. In the entrance area, two panels are explicitly indicating this rule.”
I say after some seconds of scare, ‘This would had escaped me’.
The waiter says, he is sorry, especially in our special case. However, exceptions are not possible in principle. There was a special agreement with the Chinese Embassy on the other side of the road, which would have made the condition of the visit of the diplomatic corps during the lunch-breaks. Their anonymity must exist in our rooms through this special measure must be absolutely respected.
The restaurant is selling a number of professionally produced postcards of the rooms without guests. In our case, he will offer to us specially a copy of the menu for free.

I asked if this menu was still the same as two years ago. He said he could not say – he had been working here for 10 months only.
Whether we were already so far, to order. I answered, not yet. He said, ‘maybe you can still find on the card the meal you had two years ago’, .. and went away.

The Chinese woman at my side moved her chair back to the other side of the table and I remembered that I did not even know her name.

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中國海洋館 – 第3集 – dt / eng / chin – [第1部分,共2部分]

在我們在展館拍攝聯合照片後的第二天,我通過郵件寫信給中國女服務員說不幸的是它不能用於預定的目的。
在我的電腦顯示器的擴大,我對我們與茶葉銷售範圍小手寫的牌子的架子上的背景肩膀讀數看出:“本賽季的10-30%的折扣優惠”。

如果我把照片寄走了,即使是一個非常笨拙的偽造者,我也會愚弄自己。

因此,我請她和我一起拍照。
但這次是在另一個地方。
在第一次,我也意識到這個地方不應該像展館照片那樣荒蕪……當然,現在的那些人必須盡可能地像中國人一樣。

因此,我的建議是一家中國餐廳,位於Jannowitzbrücke的中國大使館對面。雖然大使館可能有自己的優秀食堂,但在中午,許多員工都到了街道另一邊的這個地方進行改造。
獨自一人時我用自行車經過那裡,我看到每一個黑西裝和消息的白襯衫非常正確穿著中國的時間去餐廳或背部,總是覺得自己有餐廳的任何特殊的外交談判正在進行之際, – 用例如,不應該看到人們進入大使館。

當然,在我們見面之前,我也會進去,確保在展館的裝飾或裝飾中有類似的細節,如展館。如果是這樣,我會選擇我們的桌子,以便在我們身後的圖片中保證不會有任何問題。

對於第二張照片,我會向她提供與第一張相同的費用。 €300。

約2個小時後,她已經收到了回復電子郵件。
她同意了。因為這個地方從他們的居住地但只是很麻煩,他們有額外的出租車費用50€。
我回信說我接手了,我們同意了日期和時間。

但是和我以及城裡的其他人一樣,他們也必須知道,位於市中心的Jannowitz大橋可以通過公共交通從各個方向到達,每程2.70歐元。在橋本身,在各個方向的S-Bahn車站“Jannowitzbrücke”每幾分鐘發出遠出城快速列車是的 – 而在另一邊 – 距離酒店僅有幾百米 – 地鐵車站“Heinrich-Heine-Straße”,此外還有各種公交線路,不同的站點橫跨橋樑和河岸。
如果她認為有必要收取這些出租車費用,那可能不是因為“難以進入”。要么她只是想得到一些額外的錢,她不在乎我的想法…或者她想測試我建議更便宜的郊區或乘坐地鐵。
我必須說,我會對她如何回應這種拒絕感興趣。 – 當然,我從來沒有打算用它來面對她。

她遲到了約30分鐘,道歉,並補充說她遲到了,因為她錯誤地把我寫的橋樑誤認為是一個非常不同的橋樑。這就是她提到額外的出租車費用的原因。她在今天離開前不久就意識到了這一點。當然他們乘坐的是S-Bahn並沒有出租車的費用。
為她的錯誤再次道歉。 “Jannowitzbrücke”對中國人來說是一個非常難的詞。像許多其他長德語單詞一樣。安全聲明或保質期推定..
我說,’但你真的說得很好德語。她從哪裡學到這一點?’
她在德國這裡說過 – 她的丈夫曾在中國寶馬公司擔任軟件開發人員,並得到了來德國的邀請。然後他們會在慕尼黑生活多年,當然他們隨著時間的推移學得很好。

我就問她接下來的過程中,它是如何來約他們現在在柏林這個公園涼亭工作,但他們打我,並說,這將是沒事的,如果我們做快速的照片。我說我們在這裡的時候會邀請你去吃飯。她回答說不幸的是她不得不拒絕,她在亞歷山大廣場第二次約會。
正如我想像的那樣,這次沒有什麼可以出錯。
我說有必要讓她坐在我旁邊,摟著她的肩膀。我會那樣坐下來的